ETF’s haben ihre Daseinsberechtigung keine Frage. Auch haben Sie die deutsche Fondslandschaft geprägt und vor allen Dingen ausländischen Emittenten eine sichere und stetige Einnahmequelle beschert.
Wie kommt es? Nun Sie gelten als sogenanntes Passives Anlageinstrument, da Sie in der Regel Indices oder spezielle Sektoren 1:1 abbilden. So weit so gut.
Die Performance war in den letzten 5-10 Jahren auch besser als bei aktiv gemanagten Fonds, wo ein Manager tagtäglich versucht, den Markt zu schlagen.
Dennoch musss man sich die Frage stellen, ob EFT’s für Anleger das Allheilmittel sind für Engagements an den Kapitalmärkten.
Aktuell gibt es zahlreiche Fintechs, die mit 3 oder 5 Portfoliovarianten auf ETF-Basis den Kunden glauben machen möchten, dass er sich nur für A,B,C,D oder E entscheiden muss und somit langfristig, nachhaltigen Erfolg hat. Spätestens, wenn die Märkte auf breiter Front wieder einbrechen werden –in allen Assetklassen- und das wird auch wieder der Fall sein, wo Diversifizierung, ähnlich wie in 2007/2008 nichts gebracht hat- wird sich der Kunde im freien Fall wiederfinden – auch mit ETF’s. Ich möchte mir nicht vorstellen, wenn alle freien Kundengelder in ETF’s geflossen sind, da diese ja so günstig sind, was dann zusammenbricht und welche Krise dann von seitens der ETF-Branche ausgelöst wird.
Denn wenn sich der Kunde für einen ETF entscheidet, dann ist er mit seinem Engagement nahezu zu 100% der Entwicklung des unterlegten Index ausgesetzt. Und bei Herdenbewegungen, wird er deutliche Verluste hinnehmen müssen, ob er will oder nicht.
Ein aktiv gemanagtes Engagement, wo ich zum Bespiel einem Vermögensverwalter mein Geld anvertraue und dieser nach seiner Strategie das Engagement am Aktienmarkt jederzeit zwischen 0-100% nach seiner Weltanschauung in die unterschiedlichsten Aktienmärkte aufteilen kann, finde ich persönlich besser. Achtung hier spreche ich nicht von einem aktiv gemanagten Indexinvestment oder aktiv gemanagten Aktienfonds. Der Kunde kauft vielmehr die Makro-und Mikro-Managementleistung des Vermögensverwalters ein und hat eine maximale Investment- und Investitionsbandbreite dadurch.
Die Leistung des Managers kostet etwas, und das ist gut so, aber wenn ich hier eine sorgfältige Auswahl getroffen habe, dann wird mich ein Rückgang an den Kapitalmärkten nicht so stark treffen als bei einem passiven Engagement oder in einem aktiv gemanagten Aktienfonds.
Veränderte Umstände an den Kapitalmärkten wie z.B.
- eine geringere Volatilität
- gestiegene Korrelationen
hat es einem aktiven Management generell in den letzten Jahren schwer gemacht, ein sogenanntes „Alpha“ zu generieren, also eine sogenannte Überrendite gemessen an dem Vergleichswert (also z.B. einem bestimmten Index). Daher werden wir alle nicht umhin kommen, mehr Risiko eingehen zu müssen, um eine akzeptable Verzinsung zu generieren. Dann bitte schön aber auch das Mehr an Risiko durch ein Mehr an Flexibilität sichern, was ein Management durch einen Vermögensverwalter darstellen kann.
Nichts tun und im Tagesgeld verharren bedeutet nach den aktuellen Inflationsraten einen jährlichen Kaufkraftverlust von -2% p.a. hinnehmen. Tagesgeld muss man sich leisten können!
Daher mein Fazit:
ETF’s können als Beimischung erfolgreich sein, aber nur weil sie fast nichts kosten (was auch nicht immer stimmt, hier sollte der Anleger auch genau die jeweiligen Bedingungen sich ansehen) müssen sie nicht zwangsweise gut sein.
Ich persönlich verurteile diese Mentalität, die sich fast schon in allem bei uns eingeschlichen hat, „Geiz ist geil“, denn meine Divise lautet, alles, was nichts kostet, ist auch nichts wert, denn alles hat seinen Preis!
Ich setze auf ausgewählte Vermögensverwalter, die mich auch ruhig schlafen lassen, denn ich weiß, daß sich deren aktives Management auszahlt! Und dafür bin ich gerne bereit zu bezahlen.
Und bitte liebe Anleger, vergessen Sie nicht, dass es schon eines gewissen Durchhaltevermögens bedarf –gerade bei einer Aktienanlage. Daher möchte ich mich auch nochmals dazu äußern, dass ich Einwände sowohl von Anlegern als auch von „sogenannten Institutionellen“ nicht verstehen kann, die einen Aktienfonds nur auf Jahresbasis betrachten.
Es geht um nachhaltigen Anlageerfolg und nicht um schnelles Trading-Geld, dafür brauchen Sie keinen Vermögensverwalter!
Viel Spaß mit der Anlage an den Kapitalmärkten wünscht Ihnen Ihre Alexandra Kärner.
Gerne können Sie jederzeit unverbindlich einen Termin mit mir ausmachen:
Hallo,
ich war auch lange Zeit ein Freund von ETF, aber je mehr ich mich damit befasst habe, desto weniger bin ich von diesem Finanzprodukt überzeugt. Im Grunde ist es nicht mehr als ein Finanzprodukt wie eine Versicherung.
Das Kostenargument ist leider ein Trugschluss. Viele sehen nur das TER. Das ist aber nicht der einzige Kostenpunkt, auch die Tracking-Difference ist Teil der Kosten. Bei einem TER von 0,08 % sind das schon 80 € bei 100.000 €. Das klingt nach wenig, aber das ist nur der Anfang. Des Weiteren sind auch noch die Kosten für die Diversifikation größere als in einem selbstgebauten. Diese Kosten (Renditeverlust) nehmen so gesehen mit jedem Jahr zu.
Ich selbst habe mich nach einiger Zeit gegen ETF entschieden. Das vor allen, weil ich mein Portfolio sauber halten will und keine Finaz- und Rohstoffaktien im Portfolio haben will. Ich habe jetzt ein umfangreiches Dividenden-Aristorkaten-Portfolio in Form eines Sparplans aufgebaut. In Summe ist es um einiges günstiger als ein ETF und man hat keine laufenden Kosten sondern nur für den Kauf.
Viele Grüße
Roland
http://www.finanzgefluester.de/dividenden-aristokraten/
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